Grußwort
„Mein Schatz hat’s Grün so gern“
heißt es in der „Schönen Müllerin“,
also lassen wir uns doch davon inspirieren.
Bevor ich begonnen habe dieses „Fest für Franz!“ zu programmieren, habe ich mir die Frage gestellt, wie könnte man Schubert im Sinne eines konzeptionellen Anspruchs heute gerecht werden. Seine Musik scheint mir für ein gesamtes Festival nicht wirklich geeignet, zu persönlich sind viele wunderbare Stellen, sie offenbaren eine ganz intime Seite Schuberts und wecken in uns tiefgehende Emotionen. Schubert lässt sich nicht vereinnahmen.
Meine und unsere Intention als Schubert-Gesellschaft ist es, zunächst bis 2028 jährlich im Frühjahr einen Fokus auf seine Orchestermusik bzw. auf sein Opern- und Oratorienschaffen zu legen, ein Kammermusik-Konzert mit einem Ensemble der Wiener Philharmoniker zu präsentieren und auch neue ungewöhnliche Auseinandersetzungen mit Schubert zu kreieren. Und das an Orten, die einen deutlichen Bezug zum Leben des wienerischten aller Wiener Komponisten haben. Schuberts Geburts- und Todestag bieten weitere Anlässe für musikalisch-literarische Begegnungen.
Schubert lässt sich nicht festschreiben, zu umfangreich und zu divers ist sein Œuvre. Wir können nur zeitweise davon kosten. Manchmal blitzt es dramatisch auf, manchmal zieht es uns in den Bann mit seiner Seelentiefe, nie lässt es uns unberührt zurück.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, liebes Publikum, und uns spannende und ergreifende Momente, wenn wir für Sie und uns „ein fest für franz“ ausrichten dürfen.
Michael Lessky
gedenkkonzert
G. Puccini (100. Todestag) Requiem,
Intermezzo aus „Manon Lescaut“
F. Schubert Symphonie „Unvollendete“ 1. Satz, Salve Regina in A, D 676
Tantum ergo in Es, D 962
A. Schönberg (150. Geburtstag) Das große Zwischenspiel aus „Die Jakobsleiter“
18 Uhr Führung mit Mag. Katrin Glaser
Katrin Glaser ist seit 1991 mit großer Leidenschaft als Fremdenführerin in Wien tätig. Bedingt durch Auslandsaufenthalte in Italien und Frankreich und ihr Studium der Romanistik hat sie einen umfassende Blick auf das Kulturleben und die Reichtümer dieser Stadt. Durch ihr besonderes Interesse an der Musik veranstaltet sie auch besondere thematische Führungen wie etwa zu Hugo von Hofmannsthal, Gustav Mahler, sowie Streifzüge durch die Musikgeschichte Wiens.
www.katringlaser.at
Engelsinstallation von Wolfgang Semmelrock
Der in Kärnten geborene und in Wien wohnhafte bildende Künstler Wolfgang Semmelrock wird seine „Engelsinstallation“ exklusiv zu diesem Konzert in der Schubert-Kirche präsentieren.
www.semmelrock.cc
Als Manifestation der Inspiration
Im Kontext Spiritualität, Musik und Kunst!
So verbinden sich hier in der skulpturalen Arbeit „Engel“ des multi-disziplinären Künstlers Wolfgang Semmelrock die Ebenen von Spritualität, Musik und Kunst. Franz hätte seine Freude damit.
Ein holistisches Kunstwerk, das immer wieder dort seine Aura entfaltet, wenn es an einen Ort der Inspiration und schöpferischen Schaffens gerufen wird, wo das Geistige und das Weltliche aufeinander treffen.
So darf bei einem „Fest für Franz“ eine solche Kunst-Installation nicht fehlen, wo das Schaffen des großen Komponisten gefeiert wird, wo seine Musik an dem Ort, an dem er wirkte, zu erleben ist.
geburtstagskonzert
Lesung aus dem Schubert-Roman „Josepha“
Schubert Vier Impromptus für Klavier, D 899
Die ehemalige Burg-Schauspielerin und Publikumsliebling Petra Morzé liest aus dem Schubert-Roman „Josefa“ von Charles Chadwick. Schuberts Halbschwester Josefa pflegte ihn bis zu seinem Tod und erinnert sich an vieles aus seinem Leben.
Als stimmungsvollen Kontrapunkt dazu hören wir die 4 Impromptus aus Schuberts Todesjahr, gespielt vom jungen österreichischen, bereits mehrfach preisgekrönten Pianisten Martin Nöbauer.
fierrabras
Arien, Szenen, Ensembles aus Schuberts romantisch-heroischer Oper, D 796
»Die Oper erzählt die Geschichte von fünf Jugendlichen, die Liebe und Freundschaft bindet. Sie sind unterschiedlichen Standes und Kinder feindlicher Herrscher.« (Ruth Berghaus)
Nach Claudio Abbados glanzvoller Wiederentdeckung ist es wieder einmal Zeit, Musik aus Schuberts bedeutendster Oper in Wien zu präsentieren. Und das, dem Sujet entsprechend, mit jungen Kräften: die Chorakademie der Wiener Staatsoper bietet qualifizierten jungen Sänger*innen zwei Jahre die Möglichkeit, wichtige Opernliteratur zu studieren und aufzuführen. Diese Produktion möge eine bereichernde Ergänzung zum Repertoire der Wiener Staatsoper sein. Die Junge Philharmonie Wien wendet sich nun, nach der Aufführung aller Schubert-Symphonien und der Zauberharfe-Suite, dessen Opernschaffen zu.
„Weit über Glanz und Erdenschimmer
Ragt meiner Wünsche hohes Ziel,
Und jedem Glück entsag‘ ich immer,
Lohnt mich der Liebe süß Gefühl.“
(Florinda, Tochter des Maurenfürsten Boland)
Silvia Armbruster Szenische Einrichtung
Sharon Booth Choreografie
18.30 Einführung von Madeleine Häusler im Atelier des MuTh
Dramaturgin und Musikwissenschaftlerin, betreute 1997 die halbszenische Fassung des „Fierrabras“ unter Claudio Abbado in der Berliner Philharmonie
quintett
Schubert Streichquintett C-Dur, D 956
Korngold Streichsextett
»Die Kompositionen Schuberts sind wie gute Freunde – das C-Dur Quintett war schon als Kind Freundschaftsmusik für mich«, so Claudio Abbado. Schuberts Streichquintett aus dem Todesjahr gehört zu den großen, unbeschreiblich herrlichen Werken der abendländischen Musik. Besonders der zweite Satz ist so unsäglich tief und schön, ein Bewußtmachen und Umkreisen von Zeit, ein visionärer Ausblick, es fehlen die richtigen Worte. Wir freuen uns auf die Konzertmeisterin der Wiener Philharmoniker und ihre philharmonischen Kolleg*innen!
Das 1914 begonnene Streichsextett stammt aus der Feder des 17-jährigen Erich Wolfgang Korngold und gehört zu jenen Werken, die seinen Ruf als „neuer Mozart“ schon früh begründet haben.
seele singt
Kinder aus Wien
»Wenn ein Song alles möglich macht, in diesen drei, vier, fünf Minuten, und darin die ganze Welt enthalten ist«, so Markus Hinterhäuser, dann sind Ernst Moldens Wienerlieder gar nicht so weit weg von Schuberts Gesängen.
Im stimmungsvollen Biedermeierhof der Pfarre Lichtental begeben wir uns neugierig auf die Suche, wer oder was sind die „Kinder aus Wien“. Singt hier die gleiche Seele im 19. wie im 21. Jahrhundert? Und wovon singt sie?
seele singt
Kinder aus Wien
»Wenn ein Song alles möglich macht, in diesen drei, vier, fünf Minuten, und darin die ganze Welt enthalten ist«, so Markus Hinterhäuser, dann sind Ernst Moldens Wienerlieder gar nicht so weit weg von Schuberts Gesängen.
Im stimmungsvollen Biedermeierhof der Pfarre Lichtental begeben wir uns neugierig auf die Suche, wer oder was sind die „Kinder aus Wien“. Singt hier die gleiche Seele im 19. wie im 21. Jahrhundert? Und wovon singt sie?